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Die wilde Lösung der Natur: Die echte Kamille!

Die weiße Schönheit wirkt krampflösend, pilzabtötend, desinfizierend, entzündungshemmend, beruhigend, wundheilend und schmerzstillend!

Die echte Kamille ist eine der bekanntesten Heilpflanzen. Hauptsächlich gepflückt und verwendet werden die Blütenköpfe.

Das angenehm duftende Heilkraut ist ein Korbblütengewächs und wirkt desinfizierend, krampflösend, beruhigend, schleimlösend, pilzabtötend, schmerzstillend, entzündungshemmend sowie wundheilend.

Aufgrund ihrer vielfältigen Heilkraft ist die echte Kamille eine richtig Prominente unter ihren Gleichen.

Ihre Anwendung bewährt sich innerlich wie äußerlich und wirkt heilend bei nervösen Unruhen, Zahnschmerzen, Erschöpfung, Pilzerkrankungen, Schlafstörungen, Menstruationsbeschwerden, Leber- und Gallenerkrankungen, Erkältungen, Fließschnupfen, Magenleiden, Krämpfen, Durchfall, Hautekzemen & Ausschlägen sowie Entzündungen von: Magenschleimhaut, Rachen, Zahnfleisch, Nebenhöhlen, Wunden, Harnwege, Bronchien sowie Anal- & Vaginalbereich.

Echte Kamille eine gesunde und wilde Naturschönheit © Pixabay von Hans
Echte Kamille eine gesunde und wilde Naturschönheit © Pixabay von Hans

Die Kamille ist gut verträglich und allergische Reaktionen sind eine Seltenheit. Schon Neugeborene und Kleinkinder erfahren die lindernde Wirkung der wertvollen Kamille.

Laut Frohne Heilpflanzen-Lexikon sollte bei Augenentzündungen auf die Behandlung mit Kamillenextrakten und Lösungen verzichtet werden, um weitere Reizungen zu vermeiden.

Die Wildblume wächst in fast ganz Europa und kann von April bis August gesammelt werden. Die einjährige Pflanze erfreute sich bereits in der Antike durch ihr Können an großer Beachtung und Begeisterung.

Nach Wintern mit reichlich Schnee und nach nassen Frühjahren gedeiht sie besonders gut und an Orten wie Wegrändern, Äckern, Böschungen und Feldrainen.

Aus ihren wertvollen Pflanzenanteilen lassen sich in einfacher Selbstherstellung wohltuende Tees, Öle, Badezusätze, Umschläge, Kräuterkissen, Salben und Inhalations-Dämpfe herstellen.

wertvolles Kamillen-Öl © Pixabay
wertvolles Kamillen-Öl © Pixabay

Empfohlen wird das Ernten der wirkstoffreichen Blütenköpfe 3-5 Tage nach dem Aufblühen. Die Trocknung sollte an einem schattigen, luftigen Ort erfolgen ohne Temperaturen von über 45 °C.

Für die heilenden Tee-, Dampf- und Ölzubereitungen empfiehlt sich wegen der höheren Wirkstoffgehalte ausschließlich die Verwendung von getrockneten Kamillen-Blütenköpfen aus der Apotheke oder aus der eigenen Naturapotheke im Garten.

Dampfbad-Zubereitung mit echter Kamille für Inhalation © Pixabay
Dampfbad-Zubereitung mit echter Kamille für Inhalation © Pixabay

Die Verwendung von handelsüblichen Teebeuteln ist ebenso möglich, jedoch enthalten diese oft eine Mischung aus allen Anteilen der Pflanze und haben dadurch einen niedrigeren Wirkstoffgehalt.

Zur Verwendung als Badezusatz ist eine großzügigere Verwendung der Kamillenpflanze erlaubt.  Getrocknete Blütenköpfe, etwas Blattanteile und Blütenstiele finden zusammen ihren wirkungsvollen Einsatz. Einfach hierfür das gesamte Kraut pflücken, gebündelt aufhängen und zur Verwendung abreißen.

Laut Maria Treben macht die Kamille nicht nur gesund, sondern auch schön! Blondes Haar erhält durch das Waschen mit Kamille einen einzigartigen Glanz. Regelmäßige Gesichtsbäder verleihen der Haut einen frischen und jugendlichen Teint.

Die Kamille ist gut verträglich und nicht giftig, ein übermäßiger Genuss kann jedoch zu Schwindel führen.

Achtung vor Verwechslung mit der Hundskamille beim selber sammeln!!! Erkennungs-Tipp: Einfach die Blütenblätter zwischen zwei Fingern reiben. Die echte Kamille duftet die Hundskamille nicht. Der Blütenkopf der echten Kamille ist hohl, im Gegensatz bei der Hunds- und falschen Kamille. Einfach den Blütenkopf in der Mitte durchschneiden oder teilen.

Anwendungsformen

Rezept für Kamillen-Öl:

Dunkles Glasfläschchen mit zerkleinerten Kamillen-Blüten vollfüllen, mit Sonnenblumen- oder kalt gepressten Oliven-Öl aufgießen. 2 Wochen in der Sonne durchziehen lassen und täglich leicht mischend schwenken. Danach an einem kühlen Ort aufbewahren.

Mögliche Anwendungen äußerlich bei trockenen Hautstellen und Ausschlägen. 

Rezept Kamillen-Inhalationslösung:

1 gehäufter EL bis 1 kleine Handvoll Kamillen-Blütenköpfe und 1 l heißes, fast siedendes Wasser in eine Schüssel geben.

Für die Inhalation vorsichtig mit dem Gesicht über die Schüssel neigen, mit Achtung vor Verbrennungen durch den heißen Dampf, den Kopf mit einem Handtuch abdecken und Dämpfe einatmen. Bei Schwindel und negativen Kreislauferscheinungen das Dampfbad sofort unterlassen.  

Zur möglichen äußerlichen Anwendung: Nebenhöhlen-Beschwerden, Fließschnupfen, Husten (nicht bei trockenem Husten), Bronchitis.

Für eine noch wirkungsvollere Anwendung empfiehlt sich die Zugabe von etwas Kochsalz. 

Achtung nicht länger als 10-15 Minuten inhalieren.

Badelösung:

2 Handvoll Kamillenpflanzen-Mischung aus Blüten, Stielen und etwas Blattanteilen oder alternativ 8 Kamillen-Teebeutel mit 1 Liter fast kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen und dann dem Badewasser beimischen.

Zur möglichen äußerlichen Anwendung: Erschöpfungszustände, Unruhezustände, Schlafstörungen.

Kamillentee:

2-3 TL Kamillenblüten oder 2 Fertig-Teebeutel in einer Tasse mit heißen (nicht kochendem) Wasser abgedeckt (damit die ätherischen Öle nicht ausdampfen) 5-10 Minuten ziehen lassen, abseihen oder Teebeutel entfernen und langsam trinken.

Rollkur mit Kamillentee bei Magenverstimmungen: Am Morgen 2 Tassen frischen Kamillentee trinken und direkt danach jeweils 5 min auf den Rücken, auf der linken Seite, auf dem Bauch und zuletzt auf der rechten Seite liegen.

Bei Koliken: 2-3 Tassen frischen Kamillentee hintereinander trinken in einem Abstand von 20-30 min. Zusätzlich die Rollkur durchführen. 

Die Kamille gibt noch viele weitere sehr hilfreiche Hausrezepte her. Einfach die Internet- Suchmaschine füttern, quellensichere Rezepte sammeln und nachbereiten. 

Auch in der Apotheke findet Mensch hilfreich Kamillen-Fertigzubereitungen.

Bei langanhaltenden oder unklaren Beschwerden bitte immer einen Arzt zur hinzuziehen.

Recherchiert und zitiert aus verschiedener Fachliteratur der Heilpflanzenkunde.

Buch-Quellen:

Maria Treben (1980), Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Steyer, Ennsthaler Verlag ©
Dr. Wolfgang Hensel (2017), welche Heilpflanze ist das, Stuttgart, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG ©
Prof. Dr. med. Volker Fintelmann (2009), Lehrbuch Phytotherapie 11. Auflage, Stuttgart, © Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG,
Prof. Dr. Dietrich Frohne, PD Dr. Birgit Classen, Pharmazeutisches Institut, Dietrich Frohne Heilpflanzenlexikon Frohne 8. Auflage, Stuttgart, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart ©
2010, Der Kosmos Heilpflanzenführer, Stuttgart, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co KG ©

Text: Christin Bösch creativomedia GmbH

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