
Alpinpolizei Kärnten – Sicherheit in den Bergen
Die Alpinpolizei ist für alle polizeilichen Aufgaben im alpinen Raum zuständig. Neben der Erhebung von Ski- und Wanderunfällen zählen auch Kletter-, Lawinen-, Gletscher- und Mountainbikeunfälle, Luftfahrt- und Seilbahnunfälle sowie Suchaktionen nach abgängigen Personen zu ihrem Einsatzspektrum.
In Kärnten sorgen fünf Alpine Einsatzgruppen (AEG) mit insgesamt 55 speziell ausgebildeten Beamtinnen und Beamten für die Sicherheit in schwer zugänglichem Gelände.
Die von der Alpinpolizei geführte Alpinstatistik liefert wertvolle Daten zur Prävention, da sie auch die häufigsten Unfallursachen erfasst. Heuer wurden österreichweit erstmals über 10.000 Unfälle verzeichnet.
In Kärnten zeigt sich ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, insgesamt jedoch ein Wert leicht über dem Zehnjahresschnitt. 29 tödliche Unfälle wurden registriert – um fünf weniger als im Vergleichszeitraum zuvor. Hauptursachen bleiben Herz-Kreislaufversagen und Abstürze.
Die Bergung unverletzter Personen erfolgt in der Regel durch den Polizeihubschrauber. Dabei handelt es sich um kostenintensive Einsätze, welche unter bestimmten Umständen (beispielsweise grobe Fahrlässigkeit) in Rechnung gestellt werden. Diese Kosten werden von der Sozialversicherung nicht übernommen,
weshalb sich eine Bergekostenversicherung empfiehlt.
Mit Blick auf die bevorstehende Herbstsaison appelliert die Alpinpolizei an alle Bergsportlerinnen und -sportler, Touren sorgfältig zu planen, Wetterprognosen zu beachten, passende Ausrüstung mitzunehmen und das eigene Können realistisch einzuschätzen. Besonders wichtig ist es, Angehörige oder Unterkunftgeber über die geplante Route zu informieren.
„Wer die genannten Empfehlungen beachtet und seine Aktivitäten im Bergsport generell etwas defensiver anlegt, hat schon viel für die persönliche Unfallvermeidung unternommen“, sagt Kontrollinspektor Michael Bachlechner, Ausbildungsleiter der Alpinpolizei abschließend.
Im Notfall ist die Bergrettung in Österreich unter 140 erreichbar, europaweit gilt die Notrufnummer 112.
Am besten gleich ins Mobiltelefon einspeichern!
Sicher unterwegs auf den Bergen – Alpinpolizei gibt wichtige Tipps
Die goldenen Herbsttage laden viele noch zu einer Bergwanderung ein. Doch gerade jetzt kommt es immer wieder zu vermeidbaren Notfällen, weil grundlegende
Vorsichtsmaßnahmen nicht eingehalten werden. Die Alpinpolizei appelliert daher eindringlich an alle Bergbegeisterten, ihre Touren gewissenhaft vorzubereiten und umsichtig zu handeln.
„Wer in die Berge geht, übernimmt Verantwortung – für sich selbst, für seine Begleiterinnen und Begleiter und im Ernstfall auch für die Rettungskräfte,“ betont die Alpinpolizei.
Damit Ihr Ausflug sicher verläuft, beachten Sie bitte folgende Punkte:
- Gründliche Tourenplanung: Überprüfen Sie Gehzeit, Schwierigkeitsgrad, Höhenmeter,
mögliche Einkehr- und Rastmöglichkeiten. Informieren Sie sich, ob Almhütten oder
Berggasthöfe noch geöffnet sind. - Richtige Ausrüstung: Passendes Schuhwerk, wärmende Kleidung im Schichtsystem,
Regenschutz und ein Erste-Hilfe-Set sind Pflicht – auch bei kurzen Wanderungen. - Kartenmaterial mitführen: Digitale Hilfsmittel sind praktisch, ersetzen aber keine
verlässliche Wanderkarte. - Wetter im Blick behalten: Im Herbst kann das Wetter rasch umschlagen. Ein
plötzlicher Schneefall verwandelt einfache Wege schnell in rutschige und gefährliche
Passagen. - Jemanden informieren: Geben Sie Angehörigen, Freunden oder Ihrem Quartiergeber
die geplante Route und Rückkehrzeit bekannt. - Eigenes Können realistisch einschätzen: Planen Sie ausreichend Zeit für Pausen ein
und denken Sie an den Rückweg. „Im Zweifel gilt: rechtzeitig umkehren,“ so die
Empfehlung der Alpinpolizei.
Technische Tipps:
Ein geladenes Mobiltelefon gehört unbedingt ins Gepäck. Bedenken Sie jedoch: Im Gebirge kann das Netz schwach sein, was den Akku schneller leert. Eine Powerbank ist daher sinnvoll, besonders wenn das Smartphone zur Navigation genutzt wird. Außerdem sind viele Geräte
nicht für Kälte oder Regen ausgelegt – verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf digitale Tools.
Im Notfall:
Die Bergrettung ist in Österreich unter der Notrufnummer 140 erreichbar. Alternativ kann europaweit der Euro-Notruf 112 gewählt werden.